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Taizé

© Sandra Hirschke / fundus-medien.de

Eine ökumenische Idee breitet sich weltweit aus

Taizé gilt als Symbol für die ökumenischen Bewegung. Der kleine Ort nahe dem ostfranzösischen Cluny ist Sitz einer geistlichen Gemeinschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus der ganzen Welt geworden ist. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1949 von dem inzwischen verstorbenen Protestanten Roger Schutz (*1915 - †2005). Schon in früher Jugend war es sein Traum, eine ökumenische Bruderschaft zu gründen.

1940 entschloss er sich, sein Heimatland Schweiz zu verlassen und siedelte sich in einem kleinen Ort in Frankreich nahe der Demarkationslinie an: Taizé.  Zu Beginn des zweiten Weltkrieges wollte Roger Schutz vor allem eines: wie einst seine Großmutter Menschen in Not helfen, und in dem kleinen Ort stieß er auf viele (Kriegs-)Flüchtlinge – auch Juden - , denen er Zuflucht gewährte. 1942 wurde die Gestapo auf ihn auf ihn aufmerksam und besetzte sein Haus. Da Schutz zu dieser Zeit gerade einen Flüchtling in die Schweiz brachte hatte, blieb er dort bis zum Kriegsende und beendete sein Theologiestudium. Während dieser Zeit wohnte er in einer gastfreundlichen Wohngemeinschaft mit 3 Freunden. Nachdem Krieg zogen die Vier zusammen wieder nach Taizé. Hier kümmerten sie sich vor allem um Kriegswaisenkinder, die Schutz` Schwester Geneviève mütterlich umsorgte. Aber auch anderen Flüchtlingen und Notleidenden stand das Haus offen.

Diese Gemeinschaft bildete 1949 den Grundstein der Communauté de Taizé, einem ökumenischen Männerorden, dessen erster Prior Schutz unter dem Namen Frère Roger wurde. Die Mitglieder der kleinen Gemeinschaft besuchten oft Kriegsgefangene und gewannen so auch das Vertrauen der Wachleute, dadurch durften die Gefangenen die Gottesdienste besuchen. So wuchs die kleine Coummunauté immer weiter. Von Anfang an war Frère Roger die Ökumene wichtig, denn die Trennung von Christen war ihm jeher ein Dorn im Auge. So lernte er auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil Erzbischof Karl Wojtyla, den späteren Papst Johannes Pau II., kennen, der ihm zeitlebens zugetan war.

Immer mehr Jugendliche besuchten die Bruderschaft und durften gerne an Gebeten und Gesängen teilnehmen. So half er den Jugendlichen auf ihrem Glaubensweg und die Bewegung weitete sich immer mehr aus. Treffen mit Jugendlichen aus vielen Ländern, zu denen Frère Roger unter dem Titel „Konzil der Jugend“ aufgerufen hatte, führten schließlich zum „Pilgerweg des Vertrauens auf Erden“.  Damit ist ein jährliches Treffen von Jugendlich in wechselnden Städten Europas und der Welt gemeint, denn dorthin pilgern immer die Interessierten. Die nächste Zusammenkunft findet 2023/2024 in Ljubljana/Slowenien statt.

Etwa 100 Brüder aus weit mehr als 20 Nationen gehören heute zur Communauté, darunter finden sich Mitglieder vieler christlicher Religionsgemeinschaften. An vielen Orten werden Gottesdienste nach dem Muster von Taizé gefeiert: Mit Musik, Gebet und Meditation und im Vertrauen darauf, dass Gott nicht anders kann, als zu lieben. So auch in Bommersheim in der St. Aureus und Justina-Gemeinde…

Weitere Informationen zu Taizé finden sich unter www.taize.fr/de

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