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Wie funktioniert ökumenisches Miteinander?

Viele Christen hoffen darauf, dass sich in der Frage der Abendmahlsgemeinschaft oder auch mit Blick auf das Amtsverständnis bald Perspektiven eröffnen, die dem ökumenischen Miteinander vor Ort eine neue Qualität geben. Auch wenn Kirchenexperten hier in absehbarer Zeit keine Durchbrüche erwarten, ist in der Ökumene vieles in Bewegung.

Im Frühjahr 2024 haben die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz ein neues gemeinsames Wort veröffentlicht. Unter dem Titel „Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“ rufen die beiden großen Kirchen Deutschlands zu einem intensiveren Miteinander auf. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Welche Gemeinsamkeiten gibt es bei allen Unterschieden schon jetzt? Wie können sich die Kirchen gegenseitig unterstützen? Was sind die nächsten Schritte?

Die Erklärung hält fest, dass beide Kirchen „vor allem in Fragen der Caritas und Diakonie, des Klimaschutzes, der sozialen Gerechtigkeit, der Friedenssicherung und des Einsatzes für die Menschenrechte“ gemeinsam handeln und sich gegenseitig unterstützen wollen. Als nächsten konkreten Schritt heißt es weiter, dass sowohl evangelische als auch katholische Kirchen in Zukunft „regelmäßig ökumenische Gesprächspartner in möglichst vielen unserer Gremien, Arbeitsgruppen, Projektinitiativen und Kommissionen zur Mitwirkung einladen“.

Ökumene im Oberurseler Norden

Fakt ist: Im Alltag vieler Kirchengemeinden wird bereits eine große Nähe zwischen den Konfessionen gelebt. Oder wie im Fall der evangelischen Heilig-Geist-Kirche und der katholischen Kirche St. Hedwig im Oberurseler Norden schon seit den 60er-Jahren. Wegbereiter dieser Tradition waren der katholische Pfarrer Franz Glitz und der evangelische Pfarrer a.D. Klaus Fedler. Fortgesetzt wurde sie auf katholischer Seite von Pfarrer Norbert Schmidt-Weller, Diakon Jan Klementowski und Pfarrer Andreas Unfried sowie auf evangelischer Seite von Pfarrerin a.D. Cornelia Synek – und seit 2020 von Pfarrerin Steffi Eberhardt.

Die Pfarrerin betont, wie sehr ihr die ökumenische Arbeit am Herzen liegt: „Ich selbst bin in einem ökumenischen Elternhaus aufgewachsen. Meine Mutter ist evangelisch, mein Vater katholisch. Das habe ich immer als Bereicherung empfunden.“ Und auch die Vielfalt im Oberurseler Norden trägt ihrer Meinung nach zu einem stärkeren Miteinander bei: „Hier wohnen viele ökumenische Familien. Umso schöner ist es, dass sich die gelebte Ökumene, die schon in den Familien stattfindet, auch in der Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirche widerspiegelt.“

Gemeinsame Gottesdienste und Veranstaltungen

Gelegenheiten, sich zu begegnen und gemeinsam zu feiern, gibt es viele: beim Abendmahl nach der Limaliturgie, beim Weltgebetstag, bei der Osternacht in St. Hedwig mit anschließendem Brückenschlag zur Heilig-Geist-Kirche, beim Bikergottesdienst zu Beginn der Motorradsaison, bei den ökumenischen Einschulungs- und Schulanfangsgottesdiensten oder beim Klappstuhlgottesdienst unter freiem Himmel.

Auch im Agnes-Geering-Heim und im Haus am Urselbach treffen sich Gläubige verschiedener Konfessionen, wie Steffi Eberhardt berichtet: „Die Gottesdienste, die ich in den Altenheimen im Oberurseler Norden feiere, werden sowohl von katholischen als auch evangelischen Christen rege besucht. Gemeinsam zu beten und zu singen, sehe ich als eine große Bereicherung, da uns im Glauben viel mehr vereint als uns trennt.“

Neue Wege gehen

Und wohin geht die Reise in Zukunft? Wie in der gemeinsamen Erklärung von der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz festgehalten, plädiert auch Steffi Eberhardt für ein weiteres Zusammenrücken, „um für einen gemeinsamen Glauben mit gemeinsamen christlichen Werten in der Gesellschaft präsent zu sein“.

Mit Blick auf die Ökumene im Oberurseler Norden kann sich die Pfarrerin vieles vorstellen: „Angebote wie Bibelkreise, Filmabende oder Trauerkreise könnten von Heilig-Geist und St. Hedwig gegenseitig in den Schaukästen beworben werden. Auch die Gebäude könnten künftig noch stärker gemeinsam für Veranstaltungen und Gottesdienste genutzt werden. Zudem sind gemeinsame Familienangebote, wie etwa die Gottesdienste der Kirche Kunterbunt, ökumenisch denkbar.“ Steffi Eberhardt resümiert: „Ich freue mich auf jeden Fall auf alles, was wir im ökumenischen Miteinander voranbringen können.“ 

Ökumenischer Stammtisch

Möchten Sie die ökumenische Arbeit im Oberurseler Norden aktiv mitgestalten? Dann kommen Sie zu unserem ökumenischen Stammtisch! Zwei bis drei Mal im Jahr treffen wir uns, um uns auszutauschen und gemeinsame Veranstaltungen zu planen.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Petra Grübmeyer unter: gruebis50@t-online.de

Ökumenischer Lima-Gottesdienst 2024

Biker Gottesdienst 2024

Ökumenischer Gottesdienst zum Schulbeginn 2023

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